Prost und Prostituierte klingen recht ähnlich und schreiben sich auch gleich. Das Klischee der Sekt oder Champagner trinkenden Edel-Hure hat sicher jeder vor Augen und wird in Film und Populärliteratur häufig aufgegriffen. Aber haben Sie den gleichen Wortstamm?
Nein, das haben Sie nicht. Aber eins nach dem anderen.
Bedeutung von Prost und Prostituierte
„Es sei zuträglich“ oder übertragen „zum Wohl“.
Trinkspruch auf die Gesundheit.
Prostitution
„zur Verfügung stellen“ oder „öffentlich preisgeben“ für sexuelle Dienste
Herkunft von Prost und Prostituierte
Prost ist die umgangssprachliche Form von Prosit.
Prosit wiederum ist die 3. Person singular des lateinischen Verbs „prodesse„.
Prodesse bedeutet nützen oder zuträglich sein
Prosit dann: es nütze oder es sei zuträglich¹
Prostituierte
Die Etymologie von Prostitution geht auf das lateinische „prostituere“ zurück.
Das Verb prostituere setzt sich aus „pro“ und „statuere“ zusammen.
Pro – vorn | Statuere – stellen, hinstellen
prostituere entsprechend: vorn hinstellen, anpreisen, zur Schau stellen2
Wortstamm Prost und Prostitution
Anhand unterschiedlichen Herkunft lässt sich leicht feststellen, dass beide Wörter einen unterschiedlichen Wortstamm haben müssen. Auch wenn beide aus dem lateinischen kommen, stammt Prost von einem einsilbigen Wort, Prostitution von einem zweisilbigen ab:
Wort | Herkunft (lat.) | Wortstamm | Beispiele |
Prost | prodesse | Pros | Prost, Prosit |
Prostituierte | pro | statuere | Prostitu | Prostitution, Prostituierte |
Silbentrennung
Pros|ti|tu|ier|te alternativ Pro|s|ti|tu|ier|te
Prost (keine Trennung)
Na dann Prost – Alternative Bedeutung
Prinzipiell ist der Trinkspruch Prost oder Prosit positiv gemeint. Es soll nützen und Energie geben, vielleicht auch Gesundheit. In anderen Ländern ist man da genauer.
Neben der positiven Bedeutung des Wortes Prost kann es aber auch eine negative haben.„Na dann Prost“ kann auch ironisch gemeint sein. Dann bedeuted es so viel wie, „Na wenn das so ist, dann steht ihm/ihr ja noch einiges bevor“.³
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Weitere Quellen:
¹ Wikipedia: Prosit, (12.04.2014)
² Dudenredaktion (Hrsg.) (2001): Duden Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. 3. Auflage. Mannheim: Dudenverlag, S. 634.
3 Kempcke, Günther (2000): Wörterbuch Deutsch als Fremdsprache. Berlin: de Gruyter, S.770.