Leckere Schnongse in einer Schachtel. Ein weiteres selstsames Dialektwort.
Leckere Schnongse in einer Schachtel. Ein weiteres selstsames Dialektwort.
„Der hat einen Igel in der Tasche“, meinte mein Kollege neulich. Gemeint war damit ein Herr aus dem süddeutschen Raum. Ich hatte nie zuvor dieses Sprichwort gehört und gehe aus diesem Grund davon aus, dass es hauptsächlich im Großraum Nordrhein-Westfalen verwendet wird.
Metapher:
Man greift in die eigene Tasche oder Hosentasche um Geld herauszunehmen.
In dieser Tasche befindet sich ein Igel mit Stacheln. Greift man also in die Tasche, verletzt man sich. Zumindest ist es ein sehr unangenehmes Gefühl.
–> Menschen mit einem Igel in der Tasche zahlen nicht gern mit eigenem Geld
Im Beispiel galt die Redewendung einem Schwaben, denen ja das Klischee anhängt besonders geizig zu sein.
Bisher habe ich den Spruch „Der hat wohl nen Igel in der Tasche“ nur im Großraum Dortmund gehört. Ob dieser dem Volksmund oder vielleicht einem Film entstammt, ist mir nicht bekannt. Wahrscheinlich ist der Urpsrung bei irgendeinem Stammtischgespräch zu finden.
Vielleicht gilt er ja generell nur für Schwaben?
Habt ihr ein Bild gefunden auf dem jemand tatsächlich einen Igel in der Tasche hat?
Gibt es ähnliche Redewendungen?
Ist euch der Urpsrung dieses Spruchs bekannt?
Bildquellen:
Bild1 – Igel in Tasche: © Erika Hartmann / pixelio.de (30.09.2014)
Bild2 – Igelbaby eingerollt: © Venise / pixelio.de (30.09.2014)
Bild3 – Igel auf Schoß: © Bärbel Jobst / pixelio.de (30.09.2014)
Bild4 – Igel erschrocken: © Falk Blümel / pixelio.de (30.09.2014)
Vorgekommen ist mir der Ausdruck bei der Familie Heinz Becker. Einer mitlerweile etwas angestaubten Comedy-TV-Serie Serie aus dem Saarland. Heinz Becker ist im Schwimmbad nachdem er seine Familie schon einige Zeit warten ließ. Er ruft dann für alle gut hörbar durch die Schwimmhalle:
„Hilde, ich geh noch e Bach machen.“
Nachzuhören und zu sehen hier.
Ein etwaigen Artikel gilt als rudimentär zu behandeln oder wegzulassen. Es heißt also „Ich geh (ä) Bach machen“ und nicht „Ich geh einen Bach machen“ :-)
Herkunft
Umgangssprachlich und schwer einzuordnen.
Wahrscheinlich im Westmitteldeutschen1
(Saarländisch, Rheinfränkisch, Pfälzisch, Hessisch)
Die Geschichte von Heinz Becker zu anfangs möchte ich natürlich auch nicht vorenthalten. Hier die Schwimmbadfolge, der beliebten deutschen Serie. Natürlich samt dem Spruch zum Wasserlassen:
Bach machen bei 18:03 – Familie Heinz Becker „Abgetaucht“
Staffel 07, Episode 2 (Gesamt 37)2
Bildquelle: Eigenes Bildmaterial (Norwegen)
andere Quellen:
1MR Kartographer: Dialekte (Stand: 02.09.2014)
2Wikipedia: Heinz Becker (Stand: 02.09.2014)