muddln muddeln rummuddeln

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Muddeln ist kein professionelles oder gar geordnetes Vorgehen. Wer muddelt vergeudet in erster Linie Zeit. Muddln ist planlos, wenngleich aber nicht ziellos. Sitzt man zum Beispiel an einer technischen Spielerei oder versucht ein Möbelstück zu reparieren ohne wirklich zu wissen, wie man es am besten tut, ist es meist gemuddelt. (-> Herkunft)
 

Bedeutung: Muddln, Muddeln

Bedeutung / Übersetzung

Muddln oder Muddeln bedeutet so viel wie:

  • mit planlosen Arbeiten Zeit verschwenden
  • werkeln, herumhantieren
  • im Haushalt herumwirtschaften
  • basteln
  • arbeiten (im weitesten Sinne)

ähnliche sächsische Wörter

  • friemeln
  • dallen, rumdallen1
 

Muddeln auf Norddeutsch

Interessanterweise gibt es im norddeutschen Sprachraum ebenfalls den Begriff „Muddeln“. Dort bezeichnet muddeln aber „spielerisch im Schlamm wühlen“.2 Wildschweine tun so etwas, ein synonymer Begriff dafür ist „suhlen“. Muddeln hat im norddeutschen vermutlich eine emytologische Gemeinsamkeit mit dem englischen Wort „mud“ für Schlamm. Bei der Definition des Begriffs sind folglich regionale Unterschiede zu berücksichtigen.

Hier soll es aber weiter um das sächsische „muddeln“ gehen.

>> zur Herkunft

 

Der muddelt dort hinten rum

Wann wird das Wort nun verwendet. Das umgangssprachliche Wort kann z.B. eingesetzt werden, um nicht näher definierte Arbeiten im Haushalt zu bezeichnen. Oder wie im folgenden Dialog:

„Sag mal, wo ist denn Dein Mann?“ – „Der muddelt hinten in der Garage rum“

oder um die wenig professionelle Arbeit eines Technikers zu bewerten:

„Der hat den ganzen Tag an der Maschine rumgemuddelt, aber gehen tut sie immer nocht nicht“

Häufig wird der Begriff aber verwendet um Zeitverschwendung zu verdeutlichen:

„Ich weiß auch nicht, was er heute sinnvolles gemacht hat. Er hat den ganzen Tag in seinem Zimmer rumgemuddelt.“

Es verdeutlicht also immer ein aktives Tun. Dieses wird vom Betrachter (der es als muddeln bezeichnet) aber als planlos und wenig wertvoll gesehen.

 

Herkunft des Begriffs Muddeln

Herkunft

Die Herkunft konnte ich leider nicht mit Quellen belegen.
Wahrscheinlich kommt es von Mutter bzw. Muddl:

Wie im Bild oben zu sehen, ist die Mutter und Hausfrau mit vielen Dingen im Haushalt beschäftigt. Diese sind für den Außenstehenden (Ehemann?) nicht einzuordnen und haben kein größeres Ziel im Sinne eines „Großprojekts“, sondern sind eher operativer, tagesgeschäftlicher Natur.

Eine rummuddelnde Person könnte also eine sehr geschäftige Person sein, dessen Tätigkeiten von außen betrachtet kein klares Ziel haben.

 

Erfindergeist der Sachsen

Das Muddeln steht scheinbar im Gegensatz zum Erfindergeist der Sachsen. Das ist aber nur scheinbar so. Es dient viel mehr dazu, unangenehme Zeiträume mit kreativen Basteleien zu überbrücken. Muddeln kann auch eingesetzt werden, um gesellschäftliche Unpässlichkeiten zu rechtfertigen oder zumindest zu provozieren:

„Muddeln ist, bewußt eingesetzt, passiver Widerstand, um groben Unfug zu verhindern.“1

>> zurück zur Bedeutung.

 


Bildquelle:
© erysipel / pixelio.de (Red. Lizenz, Abruf: 26.10.2014)

 

weitere Quellen:

1 Ufer, Peter (2010): Der große Gogelmosch: Das Wörterbuch der Sachsen. Dresden: edition Sächsische Zeitung SAXO’Phon GmbH (S.20)
2 Wiktionay – http://de.wiktionary.org/wiki/muddeln, abgerufen am 30.10.2014

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